- Die WTO ringt um die Ernennung eines neuen Botschafters für die Reform der Streitbeilegung.
- Die Verhandlungen werden durch das Erfordernis eines Konsenses unter den 166 Mitgliedern erschwert.
- Trotz der Herausforderungen gibt es Optimismus für Fortschritte bei Reformen und Verhandlungen.
Herausforderungen bei der Wiederbelebung des Streitbeilegungssystems der WTO
Die Welthandelsorganisation (WTO) steht derzeit vor großen Herausforderungen bei ihren Bemühungen, bis Ende des Jahres einen neuen Botschafter zu ernennen, der die entscheidenden Verhandlungen zur Verjüngung ihres beeinträchtigten Streitbeilegungssystems leiten soll. Trotz der dringenden Notwendigkeit einer solchen Ernennung sind die Bemühungen ins Stocken geraten, da drei Botschafter, darunter die von Botswana und Honduras, den Posten aufgrund seiner hohen Anforderungen abgelehnt haben. Darüber hinaus ist die WTO nicht in der Lage, viele Handelsstreitigkeiten zu lösen. Diese Situation wird noch dadurch verschärft, dass die USA seit 2019 die Ernennung von Richtern blockieren, was bedeutet, dass das Berufungsgremium inaktiv ist und viele Handelsstreitigkeiten in Milliardenhöhe ungelöst bleiben.
Optimismus inmitten festgefahrener Verhandlungen
Trotz dieser Herausforderungen konnte die WTO auf ihrer jüngsten Tagung in Abu Dhabi einige kleinere Erfolge verbuchen, auch wenn es ihr nicht gelang, wichtige globale Vereinbarungen zu treffen. Die Schwierigkeit, eine Einigung unter allen 166 Mitgliedern zu erzielen, war offensichtlich. Einige Länder äußerten ihre Frustration über den „Missbrauch“ von Konsensentscheidungen. Generaldirektorin Ngozi Okonjo-Iweala bleibt jedoch optimistisch und fordert die Mitgliedsländer auf, ihre Anstrengungen zur Reform der Streitbeilegung und zum Abbau der Fischereisubventionen fortzusetzen. Die WTO konzentriert sich darauf, die Diskussionen neu zu gruppieren und zu beleben, um unerledigte Aufgaben so schnell wie möglich zu lösen und Hindernisse für eine konsensbasierte Entscheidungsfindung zu überwinden.