Globaler Bericht: Überblick über den Kaffeemarkt 2024

Der globale Kaffeemarkt im Jahr 2024 steht im Mittelpunkt eines Wandels, der durch den Klimawandel, wirtschaftlichen Druck und veränderte Verbraucherpräferenzen ausgelöst wird. Der Sektor, der jahrzehntelang als stabil galt, muss sich an neue Bedingungen anpassen, die sowohl das Angebot als auch die Nachfrage auf den globalen Märkten beeinflussen.

Dürreperioden in Brasilien und übermäßige Regenfälle in Kolumbien haben die Produktion eingeschränkt, was sich in höheren Preisen und sinkenden Lagerbeständen in den Verbraucherländern niederschlägt. Die Arabica-Produktion in Brasilien ging um 12 % auf 38 Millionen Säcke zurück, während die Preise für Robusta auf dem europäischen Markt auf einen Rekordwert von 5.694 US-Dollar pro Tonne stiegen. Die Arabica-Kontrakte an der ICE-Futures-Börse erreichten mit einem Durchschnittspreis von 3,44 USD pro Pfund den höchsten Stand seit 15 Jahren.

Das Jahr 2024 kann als ein Übergangsjahr betrachtet werden, das die Zukunft des Kaffees in Bezug auf Produktion, Handel und Verbrauch bestimmen wird. Angesichts der Herausforderungen, die die Struktur des Marktes verändern, stellt sich die Frage: Wird sich der Kaffeesektor an die neuen Gegebenheiten anpassen oder wird er zu einem Beispiel für eine permanente Krise auf dem globalen Rohstoffmarkt?

Analyse des globalen Kaffeemarktes 2024

Die Kaffeeproduktion ist sowohl von klimatischen Störungen als auch von veränderten Strategien der Landwirte betroffen. Angesichts extremer Wetterbedingungen wie Dürren und übermäßiger Regenfälle hatten viele Regionen mit geringeren Erträgen zu kämpfen. Die Dürren in Südamerika haben die Arabica-Ernte verringert, was sich auf den Märkten bemerkbar machte und die Preise in die Höhe trieb. Gleichzeitig ist Robusta, ein Grundnahrungsmittel für Instantkaffee, Gegenstand eines intensiven Angebotswettbewerbs geworden – nicht nur wegen seines günstigeren Preises, sondern auch wegen der begrenzten Verfügbarkeit, die sich daraus ergibt, dass die Landwirte in Asien beschlossen haben, weniger profitable Kulturen aufzugeben.

Fortschrittliche Technologien wie auf künstlicher Intelligenz basierende Plantagenüberwachungssysteme spielen eine immer wichtigere Rolle, auch wenn dies nach wie vor das Privileg der Großproduzenten ist. Kleinere Betriebe, vor allem in Afrika und Lateinamerika, haben weiterhin mit den hohen Kosten für die Umsetzung zu kämpfen, wodurch die Ungleichheiten in der globalen Lieferkette fortbestehen. Uganda, Afrikas größter Produzent von Robusta, verzeichnete einen Anstieg der Exporte um 3 %, wodurch die Engpässe in Asien teilweise ausgeglichen werden konnten.

Das neue Gesicht des Konsums

Die Nachfrage nach Kaffee ist stabil geblieben, aber die Art und Weise, wie die Verbraucher zu diesem Produkt greifen, hat sich 2024 dynamisch verändert. Spezialitätenkaffee, der sich durch einzigartige Geschmacksprofile, genaue Herkunft und Transparenz bei der Produktion auszeichnet, ist kein Nischenprodukt mehr, sondern in vielen entwickelten Märkten zum Standard geworden. Der Verbrauch von Spezialitätenkaffee in Europa stieg um 5 %, und das Segment der Bio-Spezialitätenkaffees verzeichnete in Nordamerika ein Wachstum von 8 %.

Gleichzeitig verändert das Wachstum des RTD-Segments (Ready-to-Drink) die Art und Weise, wie Kaffee konsumiert wird, und macht ihn spontaner und bequemer. Der Absatz von RTD-Getränken stieg in China um 25 % und in den USA um 12 %. Produkte wie Cold Brew oder funktionelle Kaffees (angereichert mit Adaptogenen oder gesundheitlichen Inhaltsstoffen) setzen neue Akzente auf dem Markt. Angetrieben von den jüngeren Generationen findet dieser Trend auch in den Entwicklungsländern immer mehr Anklang, wo Kaffeekonsum kein Luxus mehr ist, sondern zu einem Symbol des modernen Lebensstils wird.

Handel in Zeiten der Fluktuation

das Jahr 2024 brachte einige der größten Preisschwankungen der letzten Jahrzehnte mit sich. Der Preisindex der Internationalen Kaffeeorganisation (ICO) stieg auf 299,61 US-Cent pro Pfund, den höchsten Stand seit den 1970er Jahren. Die Kaffeevorräte in Europa fielen auf ein Niveau, das dem Verbrauch von zwei Monaten entspricht, was den Druck auf die Importeure erhöhte und die Einzelhandelspreise in der Region um 4 % ansteigen ließ.

Die wichtigsten Handelsrouten, wie die Exporte von Lateinamerika nach Europa, sind nach wie vor von zentraler Bedeutung, doch richtet sich der Blick zunehmend auf alternative Lieferanten, insbesondere in Afrika. Der Kontinent spielt eine immer wichtigere Rolle bei der Lieferung von Robusta in die asiatischen Länder, in denen die Nachfrage nach Instantkaffee weiter steigt.

Die wichtigsten Akteure auf dem Kaffeemarkt

Im Jahr 2024 wird der globale Kaffeemarkt von führenden Unternehmen wie Nestlé SA, Jacobs Douwe Egberts BV, Tata Coffee Limited und PepsiCo Inc. angetrieben, die als Reaktion auf die wachsende Verbrauchernachfrage Spezialitätenkaffee und RTD-Produktsegmente entwickelt haben. Diese Unternehmen haben auch in Nachhaltigkeit und Innovation in ihren Lieferketten investiert.

Foodcom S.A. zeichnete sich als Lieferant von hochwertigem Kaffee und als wichtiger Handelspartner aus. Mit effizienten Vertriebsnetzen und fundierten Marktanalysen sorgte das Unternehmen für Stabilität angesichts von Preis- und Angebotsschwankungen.

Unternehmen wie Illycaffè SpA und Massimo Zanetti Beverage Group dominierten das Premium-Kaffeesegment, während Innovatoren wie Slingshot Coffee Co. die Trends im RTD-Sektor neu definierten und dem Markt den Weg in die Zukunft wiesen.

Trends, die das Jahr 2024 bestimmen

Die Beliebtheit von Premium-Kaffees, wie Single-Origin- und Bio-Kaffees, zeigt, dass die Verbraucher bereit sind, für Qualität und Authentizität mehr zu bezahlen. Nachhaltigkeit, die früher als zusätzlicher Wert angesehen wurde, hat sich zu einem Standard entwickelt, insbesondere in den entwickelten Märkten, wo Produkte ohne ethische Zertifizierung an Attraktivität verlieren. Das Aufkommen alternativer Kaffeegetränke wie Cold Brew und Lattes aus der Dose hat jüngere Generationen angezogen und die Art des Kaffeekonsums neu definiert.

Regionale Analyse des Kaffeemarktes im Jahr 2024

Im Jahr 2024 ist der globale Kaffeemarkt durch erhebliche regionale Unterschiede gekennzeichnet, die auf einzigartige Herausforderungen und Chancen in verschiedenen Teilen der Welt zurückzuführen sind.

Lateinamerika

Lateinamerika, auf das ein erheblicher Teil der weltweiten Kaffeeproduktion entfällt, stand 2024 vor einer Reihe von Herausforderungen:

• Brasilien: Als weltweit größter Kaffeeproduzent musste Brasilien einen Produktionsrückgang von 10 % im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen, der vor allem auf ungünstige klimatische Bedingungen wie Dürre und Frost zurückzuführen war. Dies wirkte sich auf die weltweiten Kaffeepreise aus, die den höchsten Stand seit einem Jahrzehnt erreichten.
• Kolumbien: Die Kaffeeproduktion in Kolumbien ging um 5 % zurück, was auf übermäßige Regenfälle zurückzuführen ist, die die Qualität der Bohnen beeinträchtigten. Die kolumbianischen Exporteure standen vor der Herausforderung, auf dem internationalen Markt wettbewerbsfähig zu bleiben, insbesondere angesichts der steigenden Produktionskosten.
• Peru: Peru steigerte die Ausfuhren von Bio-Kaffee um 8 % und reagierte damit auf die wachsende Nachfrage nach Bio-Produkten auf den europäischen und nordamerikanischen Märkten. Das Land hat in die Zertifizierung und Qualitätsverbesserung investiert, um sich von der Konkurrenz abzuheben

Nord-Amerika

In Nordamerika haben sich die Verbraucherpräferenzen deutlich verändert:

• Vereinigte Staaten: Die Verbraucher entschieden sich zunehmend für Kaffeespezialitäten und trinkfertige Produkte (RTD) wie Cold Brew. Der Absatz von RTD-Kaffees stieg im Vergleich zum Vorjahr um 12 %, was auf die wachsende Beliebtheit bequemer Konsumformen hinweist.
• Kanada: Die kanadischen Verbraucher zeigten ein wachsendes Interesse an nachhaltig zertifizierten Produkten, was viele Hersteller dazu veranlasste, ihr Angebot anzupassen. Der Absatz von Bio-Kaffee stieg um 7 % und der von Spezialitätenkaffee um 5 %.

Europa

In Europa, einem der größten Märkte für den Kaffeekonsum, blieb der Verbrauch trotz steigender Preise stabil:

• Westeuropa: Länder wie Deutschland, Frankreich und Italien verzeichneten einen leichten Rückgang des Kaffeekonsums um 2 %, der hauptsächlich auf die steigenden Rohstoffpreise zurückzuführen ist. Trotzdem wuchs das Segment der Kaffeespezialitäten weiter und verzeichnete einen Umsatzanstieg von 5 % im Vergleich zum Vorjahr.
• Osteuropa: In Ländern wie Polen und der Tschechischen Republik stieg der Kaffeekonsum um 4 %, was auf eine wachsende Mittelschicht und die Entwicklung der Coffeeshop-Kultur zurückzuführen ist. Instantkaffee ist nach wie vor beliebt, aber das Segment der Premium-Kaffees ist auf dem Vormarsch.

Asien-Pazifik

Der asiatisch-pazifische Raum hat sich zu einem der am schnellsten wachsenden Kaffeemärkte entwickelt:

• China: Der Kaffeekonsum stieg um 15 %, angetrieben von der jüngeren Generation und der Expansion von Coffeeshop-Ketten. RTD-Produkte erfreuen sich zunehmender Beliebtheit und machen 25 % des chinesischen Kaffeemarktes aus.
• Indien: Der Kaffeemarkt in Indien verzeichnete ein Wachstum von 10 %, wobei die Nachfrage nach Kaffeespezialitäten in den Großstädten zunahm. Die Kaffeekultur wird immer verbreiteter, insbesondere bei jüngeren Verbrauchern.
• Südkorea: In Südkorea blieb der Kaffeekonsum mit 3,1 kg pro Person und Jahr hoch, wobei das Interesse an Premium- und Spezialitätenkaffees zunahm. Die Coffeeshop-Kultur bleibt ein fester Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens.

Afrika

Afrika, die Wiege des Kaffees, baut sein Produktionspotenzial weiter aus:

• Äthiopien: Die Kaffeeproduktion stieg um 5 %, wobei der Schwerpunkt auf dem Export von Spezialitätenkaffee liegt. Das Land hat in die Verbesserung der Qualität und Zertifizierung seiner Produkte investiert, um den Anforderungen gerecht zu werden.

2025: Stabilisierung oder weitere Herausforderungen?

Der globale Kaffeemarkt im Jahr 2025 wird die komplexen Prozesse widerspiegeln, die in den vergangenen Jahren stattgefunden haben. Klimatische Herausforderungen, veränderte Verbraucherpräferenzen und technologische Entwicklungen werden die Richtung bestimmen, in die sich der Sektor bewegen wird.

Produktion im Zeichen von Klimawandel und Innovation

Die Kaffeeproduktion im Jahr 2025 wird in hohem Maße von der Fähigkeit der wichtigsten Regionen abhängen, sich angesichts der schwierigen klimatischen Bedingungen anzupassen. El Niño, der die Erträge in Lateinamerika im Jahr 2024 beeinträchtigte, könnte weiterhin eine wichtige Rolle spielen, insbesondere in Brasilien, Kolumbien und Peru. In Brasilien wird mit einer moderaten Erholung der Produktion gerechnet, sofern sich die Niederschlagsprognosen als richtig erweisen. Doch selbst bei einer Stabilisierung der Wetterbedingungen stehen die Erzeuger unter dem Druck steigender Arbeits- und Düngemittelkosten.

Gleichzeitig könnte die Einführung von Technologien wie Präzisionslandwirtschaft und Echtzeit-Ernteüberwachungssystemen dazu beitragen, die Produktionseffizienz in Ländern wie Vietnam und Kolumbien zu verbessern. Neue Kaffeesorten, die widerstandsfähiger gegen Trockenheit und Krankheiten sind, werden allmählich in größerem Umfang eingesetzt, aber ihr volles Potenzial erfordert weitere Investitionen und Zeit.

Verbrauch

Auf den Verbrauchermärkten könnte sich das Jahr 2025 als ein weiterer Schritt zur Personalisierung des Kaffeegenusses erweisen. Kaffeespezialitäten, die sich durch ihre einzigartige Herkunft und ihr Geschmacksprofil auszeichnen, werden weiter an Beliebtheit gewinnen, insbesondere in den Industrieländern. Die Generation Z und die Millenials, für die Kaffee ein Ausdruck ihres Lebensstils ist, werden dieses Segment vorantreiben. Länder wie Deutschland, Kanada und Japan werden beim Konsum von Premiumprodukten führend sein.

Gleichzeitig wird das Segment der trinkfertigen Kaffees (RTD) – einschließlich Cold Brew und mit Adaptogenen angereicherter funktioneller Kaffees – rasch wachsen und den Bedürfnissen der Verbraucher entsprechen, die nach praktischen und gesunden Lösungen suchen. In Asien, insbesondere in China und Südkorea, könnten RTD-Getränke ein wichtiger Bestandteil der Expansion lokaler und globaler Kaffeemarken werden.

Handel und Preisgestaltung

Auf dem Handelsmarkt wird erwartet, dass sich die Kaffeepreise nach den Rekordhöhen von 2024 teilweise stabilisieren werden. Wenn die Produktion in Brasilien und Vietnam wie prognostiziert ansteigt, könnten die Weltmarktpreise ein berechenbareres Niveau erreichen, auch wenn sie immer noch über den Durchschnittswerten der letzten zehn Jahre liegen werden. Die Internationale Kaffeeorganisation (ICO) prognostiziert, dass die durchschnittlichen Arabica-Preise zwischen 280 und 310 Cent pro Pfund liegen werden, während die Preise für Robusta etwas stabiler bleiben werden, da dieses Segment weniger empfindlich auf Wetterveränderungen reagiert.

Die Geopolitik könnte jedoch eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der Handelsströme spielen. Nachhaltigkeitsvorschriften in der Europäischen Union könnten die Kaffeeimporte aus abholzungsgefährdeten Regionen wie Brasilien verringern und die Exporteure zwingen, ihre Praktiken anzupassen. Gleichzeitig könnten die Handelsspannungen zwischen den USA und China zu Veränderungen bei den Exportzielen führen, insbesondere in Asien und Lateinamerika.

Innovation in der gesamten Wertschöpfungskette

Die Einführung der Blockchain-Technologie in der Lieferkette wird für mehr Transparenz und Verbrauchervertrauen sorgen, insbesondere im Premiumsegment. Die Verbraucher werden in der Lage sein, die Herkunft ihres Kaffees von der Plantage bis zur Tasse zurückzuverfolgen, was ein Schlüsselelement für die Kundenbindung sein wird.

Die Automatisierung von Prozessen wie Ernte und Sortierung der Bohnen wird in Ländern wie Brasilien und Vietnam in größerem Umfang eingeführt werden und dazu beitragen, die Produktionskosten zu senken und die Effizienz zu steigern. Gleichzeitig wird in Europa und Nordamerika die Entwicklung von E-Commerce-Plattformen den Zugang zu einer breiten Palette von Kaffeeprodukten erleichtern und die weitere Entwicklung kleiner, unabhängiger Röstereien fördern.

Die Prognosen für das Jahr 2025 zeigen eine Fortsetzung der in den vergangenen Jahren beobachteten Trends, allerdings mit einer stärkeren Betonung von Innovation und Anpassung. Nachhaltigkeit wird nicht nur eine Verbrauchererwartung sein, sondern auch eine geschäftliche Notwendigkeit für Produzenten und Exporteure. Trotz der klimatischen und geopolitischen Herausforderungen scheint der Kaffeesektor auf Stabilität eingestellt zu sein, unterstützt durch Technologie und neue Handelsstrategien.

Globale Berichte von Foodcom S.A.

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