Supply Chain Finance (SCF) – was ist das?

Supply Chain Finance (SCF) ist eine Reihe von Finanzinstrumenten und -lösungen, die darauf abzielen, die finanzielle Liquidität von Unternehmen, die an der Lieferkette beteiligt sind, zu verbessern. Das Hauptziel von SCF besteht darin, den Zahlungszyklus zwischen Lieferanten, Herstellern und Käufern zu verkürzen und so ein effizienteres Betriebskapitalmanagement zu ermöglichen.

SCF umfasst verschiedene Finanzinstrumente, die Unternehmen dabei helfen, die Zahlungsbedingungen für Käufer zu verlängern und gleichzeitig eine frühere Zahlung für Lieferanten sicherzustellen. Davon profitieren sowohl große als auch kleinere Unternehmen, die Rohstoffe oder Halbfertigprodukte liefern, und können so finanziell stabiler werden.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

1. Wie funktioniert die Lieferkettenfinanzierung?

Der Prozess der Lieferkettenfinanzierung beginnt damit, dass der Lieferant Waren an den Käufer sendet und eine Rechnung ausstellt. Der Käufer genehmigt dann die Rechnung, legt aber ein Zahlungsziel fest, das beispielsweise 60 bis 90 Tage betragen kann. Während dieser Zeit zahlt ein Finanzinstitut, z. B. eine Bank oder ein Factoring-Unternehmen, dem Lieferanten die Gelder im Voraus abzüglich einer geringen Provision. Der Käufer zahlt seine Verbindlichkeiten gegenüber dem Factor gemäß der ursprünglichen Zahlungsfrist. Diese Lösung ermöglicht es dem Lieferanten, schneller bezahlt zu werden, und dem Käufer, die Zahlungsfrist zu verlängern, ohne die Geschäftsbeziehung zu beeinträchtigen.

2. Was sind die Hauptvorteile von SCF?

Für Lieferanten besteht der Hauptvorteil von SCF darin, dass sie schneller auf Gelder zugreifen können, ohne einen Kredit aufnehmen zu müssen, wodurch das Risiko einer Insolvenz des Empfängers verringert und eine größere finanzielle Stabilität gewährleistet wird. So können Lieferanten in die Entwicklung ihres Unternehmens investieren und eine optimale Liquidität aufrechterhalten. Für Käufer bietet das SCF die Möglichkeit, Zahlungsfristen zu verlängern, ohne ihre Lieferanten zu gefährden, was zu einem besseren Betriebskapital- und Cashflow-Management führt. Die Aufrechterhaltung starker Beziehungen zu Lieferanten und die Möglichkeit, günstigere Geschäftsbedingungen auszuhandeln, sind weitere Vorteile dieser Lösung.

3. Welche SCF-Instrumente werden am häufigsten eingesetzt?

Im Rahmen des SCF werden verschiedene Finanzinstrumente eingesetzt. Reverse Factoring ist eine Lösung, bei der ein Factoring-Institut Lieferanten im Auftrag des Käufers finanziert und ihnen so eine schnelle Zahlung ermöglicht. Dynamic Invoice Discounting bietet Lieferanten die Möglichkeit, sich für eine frühzeitige Zahlung einer Rechnung gegen einen geringen Rabatt zu entscheiden. Handelskredite ermöglichen es Käufern, Waren auf Kredit mit anschließender Zahlung zu kaufen, und Betriebsmittelkredite ermöglichen es Lieferanten, eine kurzfristige Finanzierung für die Erfüllung von Aufträgen zu erhalten.

4. Wie unterscheidet sich SCF vom traditionellen Factoring?

SCF konzentriert sich auf die gesamte Lieferkette und optimiert die Liquidität von Käufern und Lieferanten, während traditionelles Factoring vom Lieferanten initiiert wird und den Verkauf von Rechnungen an einen Factor beinhaltet, unabhängig von der Entscheidung des Käufers. Daher bietet SCF einen stärker integrierten Ansatz für das Cashflow-Management eines Unternehmens.

5. Wer nutzt SCF am häufigsten?

Supply Chain Finance wird hauptsächlich von großen Unternehmen mit einem umfangreichen Netzwerk an Lieferanten, Produktions- und Industrieunternehmen, die eine stabile Versorgung mit Rohstoffen benötigen, sowie dem Einzelhandels- und E-Commerce-Sektor genutzt, wo die Finanzierung großer Warenbestände erforderlich ist. SCF ist eine Strategie, mit der Sie die finanzielle Liquidität erhöhen, die Beziehungen zwischen Lieferanten und Käufern verbessern und das Betriebskapitalmanagement optimieren können, was zu einer effizienteren Funktionsweise der gesamten Lieferkette führt.